Keine Nachrichten sind gute Nachrichten?!

Die Woche war doch ziemlich zermürbend für uns, denn jeden Morgen zwischen 9 und 12 Uhr bangten wir, ob ein Anruf aus dem Labor kommen würde. Denn man hatte Cleo gesagt, man würde Samstag anrufen und vorher nur, „wenn etwas ist“. Ob man uns aber anrufen würde, wenn nur eine der beiden Embryonen sich nicht mehr weiterentwicklete, dass wußten wir nicht so genau. Wir wußten nur, dass wir bitte keinen Anruf vor Samstag haben wollen! Und so atmeten wir jeden Tag ein wenig mehr auf, wenn wir wieder die Mittagszeit erreicht hatten. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten!

Ich konnte mich noch einigermaßen gut ablenken, aber Cleo fand die Zeit wirklich quälend. Heute lauerten wir nun also auf den Anruf, der uns über das Ergebnis informieren sollte. Hatten es beide Embryonen geschafft oder nur einer, oder waren sie am Ende zu schlechter Qualität für ein Einfrieren?

Die Mittagszeit kam und noch kein Anruf. Ich war dann schon dabei, Lino für den Mittagsschlaf ins Bett zu bringen, als endlich um halb eins das Handy klingelte. Die Embryologin mit der rauhen Stimme teilte Cleo mit, dass man gestern einen Embryo im Morulastadium eingefroren habe. Dieser sei gut entwickelt gewesen. Der zweite sei im Zehnzellerstadium stehen geblieben, und mittlerweile habe er angefangen sich aufzulösen. Cleo fragte dann noch nach den anderen Eizellen. Es hatte noch eine weitere mit Fehlbefruchtung gegeben (3PN so wie bei mir neulich), die anderen seien unbefruchtet geblieben. Man habe natürlich bei sechs reifen Eizellen auf ein besseres Ergebnis gehofft (ja, wir auch!).

Nun haben wir also zumindest eine kleine Morula. Eine Chance. Ich bin darüber froh, im Kopf, aber gefühlsmäßig stellt sich keine Freude ein. Cleo ist erleichtert, dass die Zeit des Wartens erst mal vorbei ist, aber auch enttäuscht. Vor allem sind wir gerade einfach erschöpft.

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